Die Theater-AG des Fürsten­­berg-Gymna­­si­ums bewies auch in diesem Schul­jahr wieder ein gutes Gespür dafür, auf der Schau­spiel­büh­ne aktuel­le Themen mit klassi­schen Stoffen geschickt zu verbin­den. In einer Adapti­on von Aristo­pha­nes’ Drama „Lysis­tra­ta“ wurden Geschlech­ter­rol­len, die Auswir­kun­gen von Krieg und die Kraft der Solida­ri­tät kraft­voll in Szene gesetzt.

Das Regie­team um Julia Kiefer und Klaus Tegtmei­er hatte zusam­men mit den Jugend­li­chen dem antiken Stoff zunächst ein moder­nes Ausse­hen verlie­hen: Die im Origi­nal verfein­de­ten Frauen aus Athen und Sparta wichen drei Gruppen, die sich abschät­zig als Snobs, Assis und Ökos bezeich­ne­ten. Analog zu Aristo­pha­nes’ Origi­nal mussten sich auch in der zeitge­nös­si­schen Versi­on die einzel­nen Frauen­grup­pen letzt­lich zusam­men­rau­fen lernen, um ihren Plan in die Tat umzuset­zen, die kriegs­lüs­ter­nen Männer zur Vernunft zu bringen.

Das Theater­en­sem­ble des Fürsten­­berg-Gymna­­si­ums vor und hinter der Bühne war in diesem Jahr wieder bunt gemischt von den Klassen­stu­fen 8 bis 12. Dazu gesell­ten sich dann noch Ehema­li­ge des vergan­ge­nen Abitur-Jahrgangs 2024. Als beson­ders reizvoll erwies sich diesmal die Idee, das Publi­kum über den Ausgang der Handlung mitent­schei­den zu lassen. So war es bei jeder der vier Auffüh­run­gen letzt­lich offen, ob es ein Happy End oder ein tragi­sches Ende geben sollte.

„Das Ensem­ble ist bei den Proben immer mehr in die Rollen hinein­ge­wach­sen“, sagte Regis­seu­rin Julia Kiefer nach der letzten Auffüh­rung. Spiel­freu­de und großer Einsatz der Jugend­li­chen hätten damit auch kurzfris­ti­ge Ausfäl­le souve­rän aufge­fan­gen. Und dies wurde bei den vier Auffüh­run­gen, die insge­samt mehr als 700 Zuschau­er besuch­ten, auch jedes Mal mit viel Applaus gewürdigt.