Geschichte des Fürstenberg-Gymnasiums
Bereits am 1. Oktober 1778 verkündet Fürst Joseph Wenzel zu Fürstenberg, von “landesherrlicher Sorge” um “die Talente und den Fleiß der studierenden Jugend” getragen, die Gründung des Gymnasiums als “lateinische Schule”. Bestrebungen, das ursprünglich siebenjährige Progymnasium zur Vollanstalt auszubauen, datieren schon aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, aber erst im Schuljahr 1903/04 wird das neunte Schuljahr genehmigt und 1904 legt erstmals ein Abiturjahrgang seine Reifeprüfung an unserem Gymnasium ab. Folgerichtig kann das Fürstenberg-Gymnasium im Herbst 2004 in einer aufwändig gestalteten Jubiläumswoche 225 Jahre Gymnasialgeschichte und 100 Jahre Abitur feiern. Seit dem Schuljahr 2003/2004 führt das Fürstenberg-Gymnasium in acht Jahren zum Abitur. Im Schuljahr 1903/04 werden die 126 gemeldeten Schüler von elf vollbeschäftigten Lehrern unterrichtet. Mittlerweile (2022) fasst die Schule ca. 730 Schüler, die von 75 Lehrkräften unterrichtet werden.
Unser Gymnasium in Donaueschingen blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, über die wir einen kurzen Überblick geben möchten:
1778 Fürst Joseph Wenzel zu Fürstenberg gründet in seiner Residenzstadt Donaueschingen eine Lateinschule, um in eigener Regie und im Geist der josephinischen Aufklärung die Beamten und Geistlichen seines Landes auszubilden. Am 25. November beginnt im „Schellschen Haus“ (heute: Jugendmusikschule) der Unterricht. Damit ist das Gymnasium unter den 300 ältesten noch bestehenden Schulen im deutschen Sprachraum.
1807 Das Gymnasium wird dem Großherzogtum Baden unterstellt. Bis auf den heutigen Tag bleibt das Haus Fürstenberg dem Gymnasium und den schulischen Aktivitäten eng verbunden. Zu dieser Zeit ist unsere Schule eines von nur 10 Gymnasien in Baden, das einzige im ländlichen Raum.
1872 Die Schule wird zum Progymnasium (8 Schuljahre).
1882 Feierlicher Umzug in das neue Schulgebäude in der Schulstraße (heute: „Lyceum 1882“).
1903 Erweiterung zum neunjährigen Voll-Gymnasium, im Jahre 1904 wird das erste Abitur vergeben.
1914 - 1918 Der 1. Weltkrieg beeinflusst auch den Unterricht am Gymnasium. Zahlreiche Schüler der höheren Klassen und Lehrkräfte sind im Kriegsdienst, viele fallen.
1919 Die neue Zeit verändert auch die Schulstruktur: Erstmals werden Gremien der demokratischen Mitbestimmung (Elternbeirat, SMV) eingeführt.
1933 Das Gymnasium erhält seinen heutigen Namen. Hierdurch wurde die Gründung der Schule durch Fürst Joseph Wenzel und die Verdienste des Hauses Fürstenberg um die Förderung der Schule gewürdigt.
1937 Die Schule wird zur Oberrealschule herabgestuft (Verlust des grundständigen Lateins), die Unterrichtszeit von neun auf acht Jahre verkürzt.
1939 Der parteilosen Direktor Hermann Scharnke wird nach Freiburg strafversetzt – Schulleiter und Schule hatten sich zu oft den Vorgaben und Erwartungen der Partei widersetzt. Auch sein Nachfolger Wilhelm Etzel tut sein Möglichstes, den Einfluss der Partei innerhalb der Schule zu begrenzen und Freiräume zu erhalten.
1939 - 1945 Der 2. Weltkrieg beeinflusst auch den Unterricht am Gymnasium immer stärker, v.a. gegen Kriegsende. Zahlreiche Schüler der höheren Klassen und Lehrkräfte sind im Kriegsdienst, viele fallen.
1945 Der Unterricht wird im November 1945 im damaligen Volksschulgebäude (heute: Heinrich-Feurstein-Schule) mit 40 Schülern wiederaufgenommen.
1954 Bezug des neugebauten Schulgebäudes in der Lehenstraße (heute: Realschule).
1970 Umzug in das heutige Schulgebäude in der Humboldtstraße, 1974 Erweiterung des Schulgebäudes, 1975 Einweihung der Baarsporthalle.
2001 Erweiterungsbau des Schulgebäudes
2003 vorgezogene Einführung des achtjährigen Bildungsganges (G8).
2006 Das Gymnasium wird offene Ganztagesschule. Hierfür wird 2007 ein Anbau an die Baarsporthalle errichtet (Mensa, Selbstlernzentren, Theaterraum, Kraftraum…).
2012 - 2015 umfassende Generalsanierung des Schulgebäudes auf Basis eines von Lehrerkollegium, Schülern und Eltern gemeinsam ausgearbeiteten pädagogischen Konzeptes.
Gründungsurkunde des Gymnasiums von 1778
Josef Wenzel Fürst zu Fürstenberg (1762 - 1783)
Begründer des Fürstenberg-Gymnasiums