Mit der Reali­tät von Gewalt in unter­schied­li­cher Form konfron­tiert zu werden, ist für viele Schüle­rin­nen und Schüler leider nicht nur abstrakt, sondern Teil ihrer Lebens­welt. Umso wichti­ger ist es, Gewalt frühzei­tig zu thema­ti­sie­ren, einzu­ord­nen und ihr präven­tiv entge­gen­zu­wir­ken. Aus diesem Grund fand im Juli am Fürsten­­berg-Gymna­­si­um Donau­eschin­gen eine mehrstün­di­ge Präven­ti­ons­ver­an­stal­tung für die Klassen­stu­fe 6 statt.

FG-Schul­­so­­zi­al­ar­­bei­­te­rin Tina Ecker­le von der Caritas Schwar­z­­wald-Baar konnte dafür Krimi­nal­haupt­kom­mis­sar Ronald Biegler vom Polizei­prä­si­di­um Konstanz gewin­nen. In jeweils drei aufein­an­der­fol­gen­den Schul­stun­den wurde das Thema Gewalt umfas­send behan­delt – ohne beschö­ni­gen­de Distanz zur Lebens­wirk­lich­keit vieler Schüle­rin­nen und Schüler. Neben der grund­sätz­li­chen Frage, was überhaupt unter Gewalt zu verste­hen ist, ging es bei diesem Workshop auch um die Ausprä­gung: Gewalt gegen Sachen, etwa als Vanda­lis­mus, ebenso wie Gewalt gegen Perso­nen – sei sie körper­li­cher oder psychi­scher Natur. Mit Blick auf den digita­len Alltag kam die Gruppe auch auf das Thema Cyber­mob­bing zu sprechen. Der Blick richte­te sich dabei nicht nur auf das Täter­ver­hal­ten, sondern auch auf die oft schwer­wie­gen­den Folgen für die Betroffenen.

„Es ist uns ein zentra­les Anlie­gen, jungen Menschen zu zeigen, dass man Gewalt vorbeu­gen kann – durch Kommu­ni­ka­ti­on, Empathie und klare Grenzen“, sagt Schul­so­zi­al­ar­bei­te­rin Tina Ecker­le, die das Projekt im Auftrag der koordi­nier­te. Solche Veran­stal­tun­gen würden ein Bewusst­sein schaf­fen, das sei der erste Schritt zur Veränderung.

Dass mit Ronald Biegler ein erfah­re­ner Polizei­be­am­ter die Veran­stal­tung leite­te, machte das Format sehr alltags­nah. Seine Praxis­bei­spie­le aus dem dienst­li­chen Alltag wirkten eindring­lich, aber nie reiße­risch – und zeigten den Sechst­kläss­lern auf, wie schnell harmlo­se Situa­tio­nen eskalie­ren können. Die Gymna­si­as­ten reagier­ten spürbar aufmerk­sam. Nicht zuletzt vermit­tel­te Biegler durch seine persön­li­che Präsenz eine klare Botschaft: Die Polizei ist nicht nur zur Kontrol­le da, sondern auch Ansprech­part­ner – insbe­son­de­re in Situa­tio­nen, in denen junge Menschen selbst überfor­dert sind.