In der zweiten Novem­ber­wo­che begrüß­te das Fürsten­­berg-Gymna­­si­um drei engagier­te Vertre­ter von „Meet a Jew“ an der Schule. Die Initia­ti­ve, die aus dem Zusam­men­schluss der Projek­te „Rent a Jew“ und „Likrat - Jugend & Dialog“ des Zentral­rats der Juden in Deutsch­land entstan­den ist, setzt auf persön­li­che Begeg­nun­gen, um Vorur­tei­le und Stereo­ty­pen abzubau­en. Das Motto dabei lautet: Mitein­an­der statt überein­an­der reden.

Die Ehren­amt­li­chen Richard, Emil und David gaben den Schüle­rin­nen und Schülern der Kursstu­fe 2 einen leben­di­gen Einblick in den persön­li­chen Alltag sowie eine facet­ten­rei­che Darstel­lung der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutsch­land. „Unser Ziel war es, dass die Gymna­si­as­ten die Gelegen­heit nutzen, Fragen zu stellen“, so Steffen Helbig. So könne man aus seiner Sicht eine authen­ti­sche und persön­li­che Begeg­nung ermög­li­chen. Der „Respekt Coach“ des Caritas­ver­bands hat feder­füh­rend die Organi­sa­ti­on der Gesprächs­run­de übernommen.

In den Gesprä­chen mit den Jugend­li­chen wurden verschie­de­ne Themen angespro­chen, darun­ter Religi­on, Glauben, religiö­se Praxis, familiä­re Situa­ti­on, persön­li­che jüdische Lieblings­fest­ta­ge, das Tragen der Kippa, Bezug zu Israel, die Shoah und der aktuel­le Nahost­kon­flikt. Beson­ders beein­dru­ckend war die Offen­heit der drei Ehren­amt­li­chen, die auch über eigene antise­mi­ti­sche Erfah­run­gen sprachen. Emil, gerade 15 Jahre alt, teilte seine Erfah­run­gen und berich­te­te von seiner Entschei­dung, aufgrund von antise­mi­ti­schen Vorfäl­len in Deutsch­land nach Israel zu gehen, um dort seinen Glauben frei ausüben zu können. Aufgrund des aktuel­len Nahost­kon­flikts musste er vor kurzem Israel wieder verlas­sen und wird nun von dort via Homeschoo­ling unter­rich­tet. Dennoch plant er, in naher Zukunft wieder nach Israel zurückzukehren.

Die persön­li­che und offene Atmosphä­re während der „Meet a Jew“-Begegnung am FG sollte als schuli­scher Baustein dazu beitra­gen, Vorur­tei­le abzubau­en und einen Einblick in die Vielfalt jüdischen Lebens zu gewinnen.