Stadtpfarrer Feurstein und Erzbischof Gröber
Eine tragische Freundschaft
Referent: Kreisarchivar Clemens Joos
Donaueschingen, Fürstenberg-Gymnasium, Humboldtstraße 1,
Mi., 08.01.2025, Beginn 19:00 Uhr
Eine Kooperation des Baarverein Donaueschingen e.V.
mit dem Fürstenberg-Gymnasium im Rahmen der Reihe „Campus FG“
Feurstein und Gröber verband eine auf die gemeinsame Vikarszeit in Karlsruhe zurückgehende Freundschaft. Doch nach dem Ende des Vikariats schlugen beide sehr unterschiedliche Wege ein: Feurstein drängte es in die Seelsorge und vor allem drängte ihn das Problem, die Arbeiterschaft für die Kirche zurückzugewinnen; Gröber zog es in das Zentrum der kirchlichen Macht nach Rom und er sollte später als Freiburger Domkapitular, Bischof von Meißen und Erzbischof von Freiburg Karriere in der Kirchenhierarchie machen. Während der Zeit des Nationalsozialismus traten die unterschiedlichen Lebensentwürfe sehr deutlich hervor: Während Gröbers Haltung zum Nationalsozialismus bis heute hoch umstritten ist, suchte Feuerstein schließlich den Konflikt mit dem Regime, wurde verhaftet und fand den Tod im Konzentrationslager Dachau. In diesen Monaten waren die Schicksale Gröbers und Feursteins noch einmal in existentieller und dramatischer Weise miteinander verschränkt.
Auch mit dem Fürstenberg-Gymnasium sind die Lebenswege der beiden verbunden: Gröber besuchte zeitweilig unsere Schule, Feurstein erteilte in mehreren Jahren den katholischen Religionsunterricht am Gymnasium.
Kreisarchivar Clemens Joos zeichnet die Lebenswege der beiden Kirchenmänner nach, wobei der Vergleich sowohl im Hinblick auf die beiden unterschiedlichen Charaktere, als auch für die Frage nach dem Verhältnis der Kirche zum Nationalsozialismus erhellend ist.