Anfang März nahmen mehrere Schülerinnen und Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums an einer Politiksimulation im Kieler Landtag teil. Bei „Model United Nations“ in Schleswig-Holstein (MUN-SH) schlüpften sie für mehrere Tage in die Diplomatenrolle und verhandeln typische weltpolitische Sachfragen.
Lena Burdorf, William Khazatskiy, Luna Linnert, Eileen Manger, Jakob Sturm, Finja Warken und Maria Wetzel haben sich in diesem Schuljahr für diese herausfordernde Mission gemeldet. Drei der Teilnehmer - Lena Burdorf , Jakob Sturm und Finja Warken sind keine Neulinge in der Welt von MUN-SH. Für sie ist es bereits das zweite Mal, dass sie sich in die Tiefen der internationalen Diplomatie stürzen. Ihre Erfahrung sollte eine wertvolle Bereicherung für die FG Delegation sein. „Die Teilnahme vertieft zweifellos ihr Verständnis für globale Angelegenheiten“, meint Politiklehrerin Frauke Jürgensen. Seit vielen Jahren organisiert sie am Fürstenberg-Gymnasium die Teilnahme an Model United Nations und betreut eine gleichnamige Schüler-AG zur Vorbereitung auf das Planspiel. Die Teilnahme treibe auch erkennbar die persönliche Entwicklung der Jugendlichen voran.
Bei der feierlichen Eröffnung begrüßte Landtagspräsidentin Kristina Herbst als Schirmherrin von Model United Nations Schleswig-Holstein alle Akteure. Sie lobte das Engagement für Politik bei den Teilnehmenden, dies sei in der Demokratie gerade notwendiger denn je. Der Generalsekretär des Simulationsplanspiels, Maximilian Ilzhöfer, beschwor den Zusammenhalt der Menschheit als Ganzes, nur mit seiner Hilfe ließen sich die Probleme mit diplomatischen Mitteln lösen. Er nahm in seiner Begrüßungsrede Bezug auf das Jahresthema „Grenzen des Wachstums: Wie viel Wohlstand verträgt die Welt?“ und kritisierte den wachsenden Populismus, der zu Spaltungen beitrage und Lösungen aktueller Krisen verhindere.
Der Zeitplan des Politik-Planspiels erstreckte sich über fünf intensive Tage. Mit drei Sitzungstagen von Freitag bis Sonntag im beeindruckenden Kieler Landtag wurde den Schülerinnen und Schülern eine einmalige Gelegenheit geboten, ihre Fähigkeiten in Verhandlung, Diplomatie und Lösungsfindung unter Beweis zu stellen. Die Donaueschinger Gymnasiasten vertraten als Delegierte die Länder Fidschi, Irak und Jamaika. Auf der Tagesordnung standen Themen wie „Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in den am wenigsten entwickelten Ländern“, „Umgang mit klimatischen Kipppunkten“ und „Globales Erinnern an Kolonialismus“.
Der Blick aus den Fenstern auf die vorbeifahrenden Fährschiffe der Stena Line und Colorline unterstrich die spektakuläre Atmosphäre von Model United Nations. Neben den Sitzungstagen sah das Programm auch Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen vor, die an der Kieler Hebbelschule stattfanden. Vorbereitende Workshops für die teilnehmenden Delegationen gab es im Veranstaltungszentrum Kiel. Trotz einiger Hindernisse auf dem Weg nach Kiel - wie Bahnstreiks und lokalen Verdi-Protesten - konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine reibungslose Reise erleben. Shuttlebusse zwischen Landtag und Hauptbahnhof standen bereit, um den Schülerinnen und Schülern den Weg zum Tagungsort zu erleichtern.
Beim Planspiel Model United Nations, das in Deutschland in mehreren Bundesländern durchgeführt wird, werden Jugendliche ab 15 Jahren zu den Vereinten Nationen auf Zeit. Jedes Jahr im März versammeln sich bei MUN-SH bis zu 400 Teilnehmer aus dem In- und Ausland im Schleswig-Holsteinischen Landtag in Kiel, um in die Rollen von Diplomaten zu schlüpfen, nichtstaatliche Akteure zu vertreten oder als Presse über das Geschehen zu berichten. In verschiedenen Gremien wie der Generalversammlung, dem Sicherheitsrat und dem Wirtschafts- und Sozialrat tauschen sie Ansichten zu aktuellen Themen aus und suchen gemeinsam nach Lösungen.