In der zweiten Märzhälf­te war das Fürsten­­berg-Gymna­­si­um Gastge­ber für die Wander­aus­stel­lung „Der z/weite Blick“, welche Jugend­kul­tu­ren und Diskri­mi­nie­run­gen thema­ti­siert. Das Ausstel­lungs­pro­jekt versteht sich seit mehre­ren Jahren als Impuls­ge­ber für Jugend­li­che und Erwach­se­ne, die Vielfalt, aber auch die Wider­sprüch­lich­kei­ten in Jugend­kul­tu­ren und Mainstream kennen­zu­ler­nen und den eigenen Blick auf Jugend­kul­tu­ren zu schärfen.

Der genaue Blick auf Diskri­mi­nie­rung im Alltag

Für den an der Schule tätigen Respekt Coach Steffen Helbig war es eine beson­de­re Herzens­an­ge­le­gen­heit, dieses Angebot des Archivs der Jugend­kul­tu­ren in Berlin für das Fürsten­­berg-Gymna­­si­um gewin­nen zu können. „Damit kann sich jeder fragen: Bin ich selbst Opfer von Diskri­mi­nie­rung gewor­den oder habe andere schon diskri­mi­niert?“, so Helbig. Die Ausstel­lung stelle Schüle­rin­nen und Schülern diese Fragen. Darüber hinaus zeigt die Ausstel­lung, wie extre­mis­ti­sche Strömun­gen auch Jugend­kul­tu­ren kaper­ten, um ihre Ideolo­gien zu verbrei­ten. Dazu zählen so unter­schied­li­che Berei­che wie Hip-Hop, Metal, Skate­boar­ding oder Fußballfans.

Für den reflek­tier­ten Gang durch die Ausstel­lung wurden am Donau­eschin­ger Gymna­si­um im Vorfeld ältere Schüle­rin­nen und Schüler zu sog. Ausstel­­lungs-Guides geschult. Dafür nahm sich eigens Gabrie­le Rohmann, die Leite­rin des Berli­ner Archivs der Jugend­kul­tu­ren, Zeit für die persön­li­che Unter­wei­sung vor Ort.

„Die Denkan­stö­ße dieser Ausstel­lung sind wichtig für den Alltag, inner­halb und außer­halb der Schule“, sagt Schul­lei­ter Mario Mosba­cher. Belei­di­gun­gen, Diskri­mi­nie­run­gen oder Verlet­zun­gen der Grund­rech­te und der demokra­ti­schen Werte­ord­nung müsse konse­quent begeg­net werden, so Mosba­cher. Da dürfe sich die Schule nicht wegdu­cken, sondern müsse sich ihrer gesell­schaft­li­chen Verant­wor­tung stellen. Diese Aufga­be reiche aber über die Schule hinaus.

Promi­nen­ter Ausstellungsbesucher

Das FG sehr erfreut, den Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Thors­ten Frei als Ausstel­lungs­be­su­cher begrü­ßen zu dürfen. Er nahm sich einen Vormit­tag lang Zeit für Gesprä­che mit Jugend­li­chen, der Schul­lei­tung und den Akteu­ren der Schul­so­zi­al­ar­beit an unserer Schule. Gerade letzte­re verwie­sen darauf, wie wichtig die gesicher­te Finan­zie­rung von Projek­ten der Jugend­ar­beit insbe­son­de­re auch in Schulen sei, um Alltags­dis­kri­mi­nie­rung, aber auch politi­schem Extre­mis­mus begeg­nen zu können. Thors­ten Frei lobte zunächst die Initia­ti­ve der Organi­sa­to­ren der Ausstel­lung. Das große Inter­es­se seitens der Schüle­rin­nen und Schüler zeige, dass hier Inter­es­sen der Jugend­li­chen aufge­grif­fen und im schuli­schen Kontext thema­ti­siert würden. Solche Impul­se seien wertvoll, entfal­te­ten Ihre Wirkung aber erst durch eine langfris­ti­ge, konti­nu­ier­li­che Arbeit. Daher unter­stüt­ze er Schul­so­zi­al­ar­beit und Program­me wie „Respekt Coach“.

Alle Schüle­rin­nen und Schüler hatten in den zwei Wochen die Gelegen­heit, sich allein oder im Klassen­ver­band „Der z/weite Blick“ genau­er anzuschau­en. Neben den Ausstel­­lungs-Guides waren sowohl Respekt Coach Steffen Helbig und Schul­so­zi­al­ar­bei­te­rin Tina Ecker­le (beide vom Caritas­ver­band im Schwar­z­­wald-Baar-Kreis) als auch die Lehrkräf­te des FG-Aktiv-Teams als Ansprech­part­ner vor Ort. Die Besucher konnten sich im Anschluss auch Infoma­te­ria­li­en zu den präsen­tier­ten Themen und Kontakt­adres­sen zu Anlauf­stel­len mitnehmen.

Die Wander­aus­stel­lung „Der z/weite Blick“ ist in der jetzi­gen Form seit 2017 beim Archiv der Jugend­kul­tu­ren Berlin buchbar. Sie richtet sich an Jugend­li­che ab 12 Jahren und Erwach­se­ne und möchte für Phäno­me­ne gruppen­be­zo­ge­ner Menschen­feind­lich­keit sensi­bi­li­sie­ren. Sie wird vom Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­um und der Bundes­zen­tra­le für politi­sche Bildung gefördert.