Anfang Juni trafen sich 40 Schülerinnen und Schüler aus Donaueschingen und dem elsässischen Saverne im Rahmen des Projekts „Vom Feind zum Freund“ in Biberach. Ziel der sogenannten Drittortbegegnung war es, an die gemeinsame Geschichte beider Länder zu erinnern und durch persönliche Begegnungen ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln.
Im Zentrum des Austauschs stand der Besuch der Kriegsgräberstätte in Strasbourg-Cronenbourg. Hier beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit der Geschichte der Weltkriege und den Schicksalen der gefallenen Soldaten. Die Auseinandersetzung mit dem Ort und den Biografien dahinter hinterließ einen bleibenden Eindruck. Eine Schülerin aus Donaueschingen brachte es eindrücklich auf den Punkt: „Am Anfang war der Soldatenfriedhof für mich nur ein historischer Ort – aber durch die Arbeit dort wurde mir klar, wie persönlich Geschichte sein kann. Jeder Name steht für ein Leben, das verloren ging. Dass wir als Deutsche und Franzosen gemeinsam dort waren, hat mir gezeigt, wie wichtig Versöhnung und Frieden sind.“
Neben der historischen Auseinandersetzung prägten vielfältige gemeinsame Aktivitäten das Programm: Interkulturelle Workshops sorgten für ein erstes Kennenlernen und den Abbau sprachlicher Barrieren. Stadtführungen, Besuche verschiedener Museen und nicht zuletzt ein gemeinsamer Besuch im Hochseilgarten trugen dazu bei, dass die deutschen und französischen Jugendlichen nicht nur kulturell, sondern auch menschlich näher zusammenrückten. Alle Eindrücke und Erlebnisse hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zweisprachigen Dokumentationen fest – ein sichtbares Zeichen gelebter Verständigung.
Mit dem Ergebnis zeigten sich die begleitenden Donaueschinger Lehrkräfte Lucien Honti und Daniel Götze sehr zufrieden. „Das Projekt hat eindrucksvoll deutlich gemacht: Erinnerung schafft Verantwortung, echte Begegnung schafft Vertrauen“, so Honti zum Abschluss der Drittortbegegnung. Genau daraus wachse ein Europa, das mehr ist als ein politisches Konstrukt – nämlich ein Raum gelebter Freundschaft.
Wir bedanken uns sehr herzlich beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), bei der Bürgerstiftung Donaueschingen e.V., bei der Stadt Donaueschingen, bei der Stadt Saverne sowie bei der Stiftung „Gedenken und Frieden“ für die großzügige Unterstützung dieses Projekts.