Die Ethikgruppe 7bd des FG nahm jüngst mit ihrem Beitrag „Ein neues Tierschutzgesetz“ erfolgreich am Landeswettbewerb „Schüler*innen machen sich für Tierschutz stark“ teil. Der 5. Platz in ihrer Altersklasse wurde mit einer offiziellen Urkunde und einem Preisgeld von 250 Euro belohnt.
Die Auszeichnung nahm die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Bündnis 90 / Die Grünen) zum Anlass für einen Besuch an der Schule. Braun führt selbst einen Biobauernhof in Furtwangen-Linach und setzt sich als tierschutzpolitische Sprecherin ihrer Partei für bessere Lebens- und Haltungsbedingungen von Nutz- und Haustieren ein.
Im September 2022 diskutierte Martina Braun anderthalb Stunden intensiv mit den prämierten Schülerinnen und Schülern über ihren Beitrag. Die Politikerin, die sich seit vielen Jahren unermüdlich für mehr Tierschutz einsetzt, verfügt nicht nur über Erfahrung im Kampf für mehr Tierrechte, sie kennt auch die Probleme der Tierhalterinnen und Tierhalter, aber auch die Schwierigkeiten, die der Gesetzgeber hat, bessere Haltungsbedingungen und mehr Tierwohl durchzusetzen. Die Abgeordnete wie die Gymnasiasten waren sich einig, dass die heutigen Haltungsbedingungen, insbesondere von Nutztieren, nicht mehr zu den gesellschaftlichen Erwartungen und Wünschen an eine zeitgemäße Tierhaltung passen.
Bereitwillig berichtete Braun von ihren zahlreichen Auseinandersetzungen mit den jeweiligen Fachministerien auf Landes- und Bundesebene. Die Missstände beim Tierwohl in der Tierhaltung deutscher Betriebe seien jedoch nicht nur mit Versäumnissen in der Gesetzgebung zu erklären: Beim Tierschutz herrsche vor allem ein massives Vollzugsdefizit. Die Gesetze und Verordnungen würden zu selten kontrolliert und im Regelfall nur auf den Verdacht hin, dass Missstände vorlägen. Auch Überlastung und fehlendes Personal bei den Tierhaltungsbetrieben führten dazu, dass Tiere nicht angemessen versorgt und gehalten würden. Doch auch Verbraucherinnen und Verbraucher könnten laut Braun enormen Einfluss ausüben: Wenn sie regional, biologisch und tierfreundlich hergestellte Produkte erwerben würden, könnten die Tierhaltungsbedingungen ebenfalls rasch verbessert werden.
Die Abgeordnete forderte die Donaueschinger Gymnasiasten daher auf, mit ihrem weitgehenden Entwurf für ein verbessertes Tierschutzgesetz an den Landwirtschaftsminister Hauck und seinen Kollegen auf Bundesebene Özdemir heranzutreten und mit ihren Forderungen, wie ein zeitgemäßes Tierschutzgesetz formuliert werden müsse, dazu beizutragen, dass die Tierhaltungsbedingungen endlich durchgreifend verbessert werden. Die Lerngruppe zeigte sich am Ende des Besuchs entschlossen, in der Sache und beharrlich zu bleiben. Am besten wäre für sie eine weitere Präsentation ihres Gesetzes - am liebsten direkt bei Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.