Natürlich kennen alle den Kanon über den „Bruder Jakob“ - aber wie klingt es eigentlich, wenn man diese Musik dekonstruiert und mit Schlaginstrumenten spielt? Welche Klänge kann man auf einer Djembé finden? Wie entsteht aus einem einzelnen Klang ein gemeinsames Stück Musik? Bei einem einwöchigen Workshop im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2024 gingen Sechstklässler des Fürstenberg-Gymnasiums diesen Fragen nach.
Unter dem zentralen Motto “alone - together” wurde dieses Projekt von einem Team renommierter Musikwissenschaftler um den Frankfurter Komponisten und Hochschullehrer Gerhard Müller-Hornbach angeleitet. Dank der großzügigen Unterstützung verschiedener Stiftungen konnten die Schülerinnen und Schüler mit Prof. Gerhard Müller-Hornbach und seinen Kollegen Nicolai Bernstein und Clemens Gottschling eine Woche lang im Musikraum der Schule außergewöhnliche und intensive musikalische, aber auch soziale Erfahrungen machen.
Im Mittelpunkt der Arbeit stand dabei die Suche nach Klängen und die Entwicklung eines eigenen Stückes ausgehend vom bekannten Bruder-Jakob-Kanon. In Gruppenarbeitsphasen wurde eingehend über eine sinnvolle Struktur, eine passende Notation und die richtigen Einsätze diskutiert. Danach haben die Kinder in den Plenumsproben schrittweise Abläufe optimiert und über die Lautstärke von Schrittgeräuschen gesprochen. „Es wurde immer deutlicher, dass ‘alone - together’ nicht nur das Motto der Donaueschinger Musiktage 2024 ist“, sagt Musiklehrer Björn Sermersheim. Die Klasse habe festgestellt, dass gerade dieses Motto auch wichtiger Bestandteil im Leben und Arbeiten innerhalb einer Klassengemeinschaft oder auch der Schule generell sei.
Die Uraufführung des in der Workshopwoche erarbeiteten Werkes im Rahmen eines Konzertes besuchten neben Eltern und Kollegen auch Musiker der Donaueschinger Musiktage. Ein Probenbesuch der Generalprobe des SWR-Sinfonieorchesters in der Baarsporthalle sorgte bei den jungen Gymnasiasten für einen eindrücklichen Schlusspunkt einer außergewöhnlichen Workshopwoche.